Künstlergespräch
Synchron - aktuelle Werke
Gespräch mit der Künstlerin Barbara Geyer
Dinge des alltäglichen Lebens, herausgerückt aus ihrem gewohnten Kontext – verfremdet, nachgebildet, neu geordnet und strukturiert – Kompositionen aus banalen Gegenständen und Materialien, so gewöhnlich und gewohnt, dass sie in der Realität kaum wahrgenommen werden: Barbara Geyers Werke sind Reflexionen über die uns unmittelbar umgebende Wirklichkeit. Was dem Betrachter entgegentritt, ist die Ästhetik des Einfachen und Naheliegenden, die Verbildlichung von Gewohnheiten und Riten.
Gaben schon früher Reisen wesentliche Impulse für Barbara Geyers Schaffen, so kommt dem Erleben fremder Kulturen und Daseinsformen immer mehr Bedeutung zu. Die sensible Beobachtung des Fremden, der Natur wie der Zivilisation, des alltäglichen Handelns ebenso wie ritueller Vorgänge sowie transformatorischer Prozesse des Lebendigen stehen im Zentrum ihrer künstlerischen Arbeit.
Gottfried Böhm formulierte in einem Essay über transformative Erscheinungen in der Kunst des 20. Jahrhunderts: „Der Traum, die Psyche, das Gehirn, die pure körperliche Physis, der Zufall wurden mögliche Orte, das heisst Arbeitsfelder der Kunst. Der Tendenz nach sind diese Orte: überall.“
Betrachtet man das aktuelle Schaffen von Barbara Geyer, kann man ahnen, wie zutreffend diese Aussage ist. Einen wichtigen Stellenwert erhält die Aura des Ortes und die Spuren, die das Erlebte wie zum Beispiel die Begegnung mit Maori-Frauen, in ihrer künstlerischen Arbeit, teils konkret, teils subtil, hinterlässt.
In der Ausstellung findet all das seinen Niederschlag in Form von „Werk“- oder „Gedanken-Inseln“. Lebenskreis, Himmelsrichtung, die vier Elemente Erde, Wasser, Luft und Feuer und deren Bedeutung für den Menschen spielen dabei eine wesentliche Rolle.
Quelle Bild: www.kunstraum.li