Sonstige
Atelierbesuch bei Gertrud Kohli
Mittwoch, 2. Oktober 2019
Das Zeichenhafte in der Kunst von Gertrud Kohli hat seine Ursprünge im kindlichen Staunen über die Wand- und Deckenmalereien in der Stube aus dem Jahr 1790. Schon früh wusste sie: Kunst ist nur auf Umwegen erreichbar. 1963 verliess sie das kunstferne Liechtenstein in Richtung Amerika. Zwei Jahre Kunstschule, Museen, Theater und Musik waren für sie die lehrreichste und anregendste Zeit. Zurück in die Enge Liechtensteins – da war St. Gallen für Weiterbildung und Bern mit ihrer Familie wie eine Öffnung. Wo sie die zeitgenössische Kunst in der Kunsthalle Bern, damals kuratiert von Harald Szeemann, verfolgte. Erneute Rückkehr in das kunstferne Liechtenstein - ohne Frauenrechte. Es entstanden Werke in direkter Auseinandersetzung mit der politischen Situation als Frau und Künstlerin. Ihr künstlerisches Schaffen ist unmittelbar mit dem Leben verwoben. Die Arbeiten und die Ausführung konzentrieren sich in Zyklen und Beobachtungen der Natur und Kreisläufen und auf soziale und gesellschaftspolitische Strukturen, so der Kreislauf der Gewalt gegenüber Mensch und Natur und der daraus entstehenden Verletzungen. Durch das aufgreifen von Zeichen und Symbolen, sowie unserer Kulturgeschichte entstehen Bildwelten die unserer Zeit entsprechen. Sie unterstreichen die Flüchtigkeit und Morbidität unserer Existenz. Gertrud Kohli entwickelte ihr eigenes Zeichen- und Koordinatensystem, in dem Motive, Spuren, Fragmente auf die Bedeutung des Kleinsten, des Einfache in Natur und Mensch hinweisen.
Sie können die Ateliers in Schaan und Ruggell ganz flexibel auch einzeln besuchen. Aus organisatorischen Gründen bitten wir um Anmeldung bis Mittwoch, 25. September 2019. Spontane Besucher sind auch herzlichen willkommen.
Atelier Schaan: Malarsch 19B 17 - 17.45 Uhr
Atelier Ruggell: Schellenbergstrasse 30 (Parkplätze bei der Kirche) ab 18 Uhr