Vortrag von Hans-Jörg Rheinberger
Zwischen
dem Ende der 40er- und der 50er-Jahre des vergangenen Jahrhunderts entwickelte
sich in Paris eine Zusammenarbeit der besonderen Art. Der
Wissenschaftsphilosoph Gaston Bachelard und der Kupferstecher Albert Flocon
schufen zusammen eine Reihe von bibliophilen Werken, zu denen Flocon die
Gravuren und Bachelard die Texte lieferte. Die Texte haben die Form von Reflexionen
über die Hand des Stechers und die Widerständigkeit der Materie. Dieser
Begegnung geht Hans-Jörg Rheinberger in seinem Vortrag anhand einiger
ausgewählter Beispiele in anschaulicher Weise nach.
Der Molekularbiologe, Philosoph und Wissenschaftshistoriker Prof. Dr. Hans-Jörg
Rheinberger war von 1997 bis Februar 2014 Direktor am Max-Planck-Institut für
Wissenschaftsgeschichte, Berlin. Seit 1998 ist er Inhaber einer
Honorarprofessur für Wissenschaftsgeschichte an der TU Berlin. 2006 wurde ihm
die Ehrendoktorwürde der ETH Zürich verliehen. Er ist Mitglied der Berlin-
Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, der Deutschen Akademie der
Naturforscher Leopoldina und des P.E.N.-Clubs Liechtenstein.
Bildertauben
und Sprachfahrzeuge: Zwei Begriffe, die es eigentlich nicht gibt. In ihnen
steckt Bild und Sprache, und zugleich klingt Brieftaube und das Transportmittel
Fahrzeug an. In spielerischer Weise schimmern hier Möglichkeiten auf: Wie
werden Bilder und Ideen übermittelt, und was kann die Sprache transportieren?
Es ist eine Einladung zu reisen in die Gedankenwelt von Wissenschaftlern, sich
einzulassen auf Assoziationsfelder und noch unbekannte Verständigungswege.
Wir
freuen uns auf Ihren Besuch.