http://www.kunstgesellschaft.li/Termine/Veranstaltungerfassen.aspx?shmid=410&shact=1563715802&shem=add
Die
Fondation Beyeler widmet Gerhard Richter (*1932 in Dresden, lebt in Köln), dem
wohl bedeutendsten Künstler unserer Zeit, die bisher grösste Ausstellung in der
Schweiz. Thema sind erstmals Richters Serien, Zyklen und Räume. Diese
Werkgruppen werden von – vielfach zu modernen Ikonen gewordenen – Einzelwerken
des Künstlers begleitet, die einen Kontrapunkt bilden. Zu sehen sind rund 100
Bilder, darunter figurative Porträts, Stillleben und Landschaften ebenso wie
abstrakte Gemälde, ausserdem zwei Glasobjekte und 64 übermalte Fotografien. Die
Werkauswahl umfasst die wichtigen Schaffensperioden seit 1966 und schliesst
auch jüngst entstandene, bislang öffentlich nicht gezeigte Arbeiten mit ein.
In
den sechzig Jahren seiner künstlerischen Tätigkeit hat Richter ein Œuvre
hervorgebracht, das sich durch thematische und stilistische Vielfalt
auszeichnet. Die Motive seiner figurativen Werke setzt er unter Verwendung
fotografischer Vorlagen in Malerei um. Die abstrakten Gemälde reichen von
farbigen Bildern über monochrome Flächen bis hin zu digital generierten
Kompositionen. »Wenn die Abstrakten Bilder meine Realität zeigen, dann zeigen
die Landschaften oder Stilleben meine Sehnsucht«, schrieb der Künstler 1981.
Auch mit der jüngeren Geschichte beschäftigt sich Richter. So wird in der Ausstellung
der legendäre fünfzehnteilige Zyklus aus dem Museum of Modern Art, New York, zu
sehen sein, der sich mit dem 18. Oktober 1977 und den Ereignissen um die Rote
Armee Fraktion befasst.
Richter
studierte in den Fünfzigerjahren Wandmalerei an der Hochschule für Bildende
Künste Dresden. Zahlreiche Skizzen und Aussagen belegen, welch massgebliche
Rolle der architektonische Kontext seitdem für ihn spielt: »Das ist so ein
Traum von mir – dass die Bilder zum Umfeld werden, selbst Architektur werden.«
Richters Interesse am wechselseitigen Verhältnis von Einzelbild, Werkgruppe und
Umgebungsraum wird in der in engem Austausch mit dem Künstler von Kurator Hans
Ulrich Obrist konzipierten Ausstellung anschaulich gemacht.